Mauer mit Hakenkreuz

(Einst) Nazi-verseuchte Strukturen

Mauer mit Hakenkreuz - Diese stand im Kinder- und Jugenddorf Klinge in Seckach und lässt Nazi-verseuchte Strukturen erahnen

Mauer mit Hakenkreuz – Diese Mauer stand im Kinder- und Jugenddorf Klinge und scheint wohl Zeugnis der Nazi-verseuchten Strukturen

Rund um Seckach

Ist die Klinge ein Ort, der Nazi-verseuchte Strukturen duldet? Es ist anzunehmen. Denn einst war das Gelände vom Kinder- und Jugenddorf Klinge in Seckach die Theaterbühne brauner Suppe. Wie wunderbar verherrlichend wird auf der Klinge-Website darüber berichtet, wie die

„Männer in graubraunen Uniformen der „Organisation Todt“ (OT)“

der Teufelsklinge einen Besuch abstatteten. Die „Organisation Todt“, benannt nach dem ersten Baumeister Hitlers, Fritz Todt, tauchte überall dort auf, wo bauliche Aufgaben im Vor- oder Umfeld des Militärischen zu lösen waren.

Auch baute die „Organisation Todt“ Wälle, Lager, Unterkünfte und natürlich und selbstverständlich auch KZ´s.

Weiter berichtet die Klinge-Webseite, dass besonders durch die Luftangriffe die Produktion in Gefahr brachte, und man deshalb kriegswichtige Industrie nach Außerhalb verlagerte, so auch z. B. in die Schächte des Gipswerks in Seckach.

Man rekrutierte Arbeiter, überwiegend Polen und Russen, aus wehrmachtsbesetzen Gebieten zur Zwangsarbeit nach Seckach.

Nazi-verseuchte Strukturen in 2007?

Die Baracken, die auf enteigneten Grundstücken durch die „Organisation Todt“ erbaut wurden, dienten zur Unterkunft der Zwangsarbeiter und stehen heute noch als Mahnmal von Nazi-verseuchten Strukturen. Seinerzeit hatte man eigens die Arbeiterlager nach Außerhalb verlagert, um die versklavten Lagerinsassen von der Bevölkerung zu separieren. Im Originaltext auf der Klinge-Webseite heißt das so:

„… die Überlegung der damals Verantwortlichen, die entwurzelten „Fremdarbeiter“ nicht in zu nahen Kontakt mit der eingesessenen Bevölkerung zu bringen…“

Dort, bei der Teufelsklinge in Seckach, wo einst Männer in graubraunen Uniformen der Organisation Todt einen „Besuch abstatteten“ und man seinerzeit entwurzelte „Fremdarbeiter“ unterbrachte, befindet sich heute das Kinder- und Jugenddorf Klinge. Ein Ort mit Nazi-verseuchten Strukturen?

Barracken im Kinder- und Jugenddorf Klinge, 2007

Barracken im Kinder- und Jugenddorf Klinge, 2007

Ein Kinder- und Jugenddorf, welches heute noch Gebäude aus der braunen Zeit verwertet, um darin Kindern ein „liebevolles Zuhause, ein kuscheliges Nest“ zu bieten. Gut. Dass man alte Gebäude nutzt, mag vielleicht noch akzeptabel sein. Doch in einem „liebevollen“ Zuhause erwarte ich nicht – nicht im Jahr 2007, dass ein solches Symbol aus Nazi-verseuchten Strukturen toleriert wird. Auf einem Spielplatz des Kinder- und Jugenddorfs Klinge. Ein Ort zum Leben. Ein längst verblasstes Geschmiere – das wer weiß wie lange tagtäglich von Heimleitung und Erziehern, „Hausmüttern“ und „Hausvätern“ gesehen wird und welches das Umfeld spielender Heimkinder bildet.

Diese Mauer stand auf dem Spielplatz der Klinge - noch im Jahr 2007 - nach Timos Rückführung

Diese Mauer stand auf dem Spielplatz der Klinge – noch im Jahr 2007 – nach Timos Rückführung

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